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Climbee
Unsere lieben Nachbarn... ich hatte ja schon öfter mal was erzählt.
Aber egal: wir beide (also auch die Nachbarn) wollen einen Sichtschutzzaun zwischen unseren Grundstücken. Bisher hatten wir geplant und von einem Gartenlandschaftsbauer mal einen Vorschlag zur Gartengestaltung incl. dieses Sichtschutzzaunes machen zu lassen und den dann mit den Nachbarn abzustimmen.
Mittlerweile ist da viel Wasser den Fluß hinunter geflossen und die Sache mit der Abstimmung werden wir nicht mehr machen, sondern wir wollen den höchstmöglichen Zaun aufstellen.
Soweit ich weiß, kann ich ohne weitere Genehmigung einen Zaun von 1,80 Höhe aufstellen.
Meine Frage: von welchem Grund aus? Wir haben ja ein leichtes Hanggrundstück und werden an der Seite, wo der Sichtschutzzaun geplant ist, zwar nicht das Gelände anheben, aber die Terrasse in einen Balkon auslaufen lassen. Also unten drunter keine Stützmauer, sondern nur Stützpfeiler, auf denen dann dieser "Quasi"-Balkon liegt.
Der Höhenunterschied zum Nachbarn dürfte an der höchsten Stelle so ca. 100 - 110cm betragen.
Darf ich jetzt die 1,80 von meinem (höheren) Niveau aus messen oder ist der natürliche Geländeverlauf ausschlaggebend?
Im Bauantrag war an der Stelle noch eine Stützmauer geplant, die, wie oben erwähnt, jetzt eben den Stützpfeilern gewichen ist (das ist aktuell der Stand der Planung, wenn wir die Mauer benötigen um die 1,80m Sichtschutz zu erhalten, werden wir da eine Mauer setzen).
Zweiter Painpoint:
Der Nachbar hat seine Garage auf unserer Grenze stehen und in der Grenzmauer ein (nicht genehmigtes und nicht im Grundbuch eingetragenes) Fenster in unser Grundstück. Es handelt sich hier bei um ein normales Holzfenster zum Öffnen. Da waren sogar mal Fensterläden montiert (die auf unser Grundstück ragten) von denen allerdings nur noch die Halter (die noch immer gut 15 cm in unser Grundstück ragen) übrig sind.
Soviel ich weiß, muß es sich dabei prinzipiell um ein Fenster nach f90 handeln - aber das ist mir wurscht, das muß er seiner Feuerversicherung verklickern.
Uns stören die auf unser Grundstück ragenden Halter für die Fensterläden, an denen man hängen bleiben kann, weil sie einfach im Weg sind. Außerdem, nach einigen Vorkommnissen, hätten wir gerne daß dieses Fenster nicht zu öffnen ist und die uns auch da nicht auf's Grundstück glotzen können (wir wollen da eigentlich unsere Hauptterrasse anlegen). Bei angenehmer Nachbarschaft würde mich das überhaupt nicht stören, aber hier...
Für Bayern gilt ja das sog. Fensterabwehrrecht (Art. 43-45 AGBGB):
Fenster und Lichtöffnungen jeder Art, deren Abstand von der Grundstücksgrenze 60 cm unterschreitet, müssen auf Verlangen des Nachbarn so eingerichtet sein, dass bis zu einer Höhe von 1,80 m über dem Fußboden des belichteten Raumes (also etwa in Mannshöhe) weder das Öffnen noch das Durchblicken möglich ist. Bei Verwendung von undurchsichtigen Glasbausteinen ist eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks nicht zu erwarten, weshalb Gebäudeaußenmauern mit Lichtöffnungen aus diesem Material innerhalb des Schutzstreifens von 60 cm zulässig sind.
Und ich habe folgendes dazu gefunden:
Eine Besonderheit der bayerischen Regelung besteht darin, dass sie auf den Nutzungszweck des Nachbargrundstücks abstellt. Dieses muss nämlich, damit sich dessen Eigentümer auf das Fensterabwehrrecht berufen kann, entweder bebaut sein oder als Hofraum bzw. Hausgarten genutzt werden. Wird auf einem bisher unbebauten Grundstück später ein Gebäude errichtet, kann von diesem Zeitpunkt an und damit nachträglich das Fensterabwehrrecht ausgeübt werden mit der Folge, dass dann Fenster, die sich innerhalb des Grenzabstands in Gebäudeaußenmauern auf einem angrenzenden Grundstück befinden, auf Verlangen des Nachbarn nach den Anforderungen des Art. 43 AGBGB einzurichten sind.
Das würde ja bedeuten, daß ich verlangen kann, daß das Fenster entsprechend umgebaut wird, oder?
Kann ich auch etwas vor das Fenster planen? Die Wand schaut furchtbar aus, wir werden im Zuge der Gartengestaltung da sicher etwas machen und es wird nicht darauf hinaus laufen, daß ich des Nachbarn Wand alle zwei Jahre streiche (er hat auf der Grenzseite leider Ortgänge verbaut und keine Rinne, wo das Wasser ablaufen kann und auf der Wand entsprechende Nasen bildet - selbst wenn wir da streichen, nach zwei Jahren schaut das wieder so aus). Inwieweit muß ich da also Rücksicht auf das Fenster nehmen? Oder könnte ich da auch einfach einen Bretterzaun davor setzen?
Was passiert mit den wirklich störenden Halterungen? Dürfen wir die einfach entfernen oder muß ich das dem Nachbarn antragen, daß er das macht?
Hier mal ein Bild (aus grauer Vorzeit - statt Bäumchen steht da jetzt unsere Gartengarnitur *g*), damit man sich das vorstellen kann:
Wer genau hinsieht, sieht auch die Halterungen (daß der Fenstersims auch in unser Grundstück ragt, das lassen wir jetzt einfach mal so stehen).
Wir planen gerade den Garten und deswegen brennen uns diese Fragen gerade unter den Fingern.
Aber egal: wir beide (also auch die Nachbarn) wollen einen Sichtschutzzaun zwischen unseren Grundstücken. Bisher hatten wir geplant und von einem Gartenlandschaftsbauer mal einen Vorschlag zur Gartengestaltung incl. dieses Sichtschutzzaunes machen zu lassen und den dann mit den Nachbarn abzustimmen.
Mittlerweile ist da viel Wasser den Fluß hinunter geflossen und die Sache mit der Abstimmung werden wir nicht mehr machen, sondern wir wollen den höchstmöglichen Zaun aufstellen.
Soweit ich weiß, kann ich ohne weitere Genehmigung einen Zaun von 1,80 Höhe aufstellen.
Meine Frage: von welchem Grund aus? Wir haben ja ein leichtes Hanggrundstück und werden an der Seite, wo der Sichtschutzzaun geplant ist, zwar nicht das Gelände anheben, aber die Terrasse in einen Balkon auslaufen lassen. Also unten drunter keine Stützmauer, sondern nur Stützpfeiler, auf denen dann dieser "Quasi"-Balkon liegt.
Der Höhenunterschied zum Nachbarn dürfte an der höchsten Stelle so ca. 100 - 110cm betragen.
Darf ich jetzt die 1,80 von meinem (höheren) Niveau aus messen oder ist der natürliche Geländeverlauf ausschlaggebend?
Im Bauantrag war an der Stelle noch eine Stützmauer geplant, die, wie oben erwähnt, jetzt eben den Stützpfeilern gewichen ist (das ist aktuell der Stand der Planung, wenn wir die Mauer benötigen um die 1,80m Sichtschutz zu erhalten, werden wir da eine Mauer setzen).
Zweiter Painpoint:
Der Nachbar hat seine Garage auf unserer Grenze stehen und in der Grenzmauer ein (nicht genehmigtes und nicht im Grundbuch eingetragenes) Fenster in unser Grundstück. Es handelt sich hier bei um ein normales Holzfenster zum Öffnen. Da waren sogar mal Fensterläden montiert (die auf unser Grundstück ragten) von denen allerdings nur noch die Halter (die noch immer gut 15 cm in unser Grundstück ragen) übrig sind.
Soviel ich weiß, muß es sich dabei prinzipiell um ein Fenster nach f90 handeln - aber das ist mir wurscht, das muß er seiner Feuerversicherung verklickern.
Uns stören die auf unser Grundstück ragenden Halter für die Fensterläden, an denen man hängen bleiben kann, weil sie einfach im Weg sind. Außerdem, nach einigen Vorkommnissen, hätten wir gerne daß dieses Fenster nicht zu öffnen ist und die uns auch da nicht auf's Grundstück glotzen können (wir wollen da eigentlich unsere Hauptterrasse anlegen). Bei angenehmer Nachbarschaft würde mich das überhaupt nicht stören, aber hier...
Für Bayern gilt ja das sog. Fensterabwehrrecht (Art. 43-45 AGBGB):
Fenster und Lichtöffnungen jeder Art, deren Abstand von der Grundstücksgrenze 60 cm unterschreitet, müssen auf Verlangen des Nachbarn so eingerichtet sein, dass bis zu einer Höhe von 1,80 m über dem Fußboden des belichteten Raumes (also etwa in Mannshöhe) weder das Öffnen noch das Durchblicken möglich ist. Bei Verwendung von undurchsichtigen Glasbausteinen ist eine Beeinträchtigung des Nachbargrundstücks nicht zu erwarten, weshalb Gebäudeaußenmauern mit Lichtöffnungen aus diesem Material innerhalb des Schutzstreifens von 60 cm zulässig sind.
Und ich habe folgendes dazu gefunden:
Eine Besonderheit der bayerischen Regelung besteht darin, dass sie auf den Nutzungszweck des Nachbargrundstücks abstellt. Dieses muss nämlich, damit sich dessen Eigentümer auf das Fensterabwehrrecht berufen kann, entweder bebaut sein oder als Hofraum bzw. Hausgarten genutzt werden. Wird auf einem bisher unbebauten Grundstück später ein Gebäude errichtet, kann von diesem Zeitpunkt an und damit nachträglich das Fensterabwehrrecht ausgeübt werden mit der Folge, dass dann Fenster, die sich innerhalb des Grenzabstands in Gebäudeaußenmauern auf einem angrenzenden Grundstück befinden, auf Verlangen des Nachbarn nach den Anforderungen des Art. 43 AGBGB einzurichten sind.
Das würde ja bedeuten, daß ich verlangen kann, daß das Fenster entsprechend umgebaut wird, oder?
Kann ich auch etwas vor das Fenster planen? Die Wand schaut furchtbar aus, wir werden im Zuge der Gartengestaltung da sicher etwas machen und es wird nicht darauf hinaus laufen, daß ich des Nachbarn Wand alle zwei Jahre streiche (er hat auf der Grenzseite leider Ortgänge verbaut und keine Rinne, wo das Wasser ablaufen kann und auf der Wand entsprechende Nasen bildet - selbst wenn wir da streichen, nach zwei Jahren schaut das wieder so aus). Inwieweit muß ich da also Rücksicht auf das Fenster nehmen? Oder könnte ich da auch einfach einen Bretterzaun davor setzen?
Was passiert mit den wirklich störenden Halterungen? Dürfen wir die einfach entfernen oder muß ich das dem Nachbarn antragen, daß er das macht?
Hier mal ein Bild (aus grauer Vorzeit - statt Bäumchen steht da jetzt unsere Gartengarnitur *g*), damit man sich das vorstellen kann:
Wer genau hinsieht, sieht auch die Halterungen (daß der Fenstersims auch in unser Grundstück ragt, das lassen wir jetzt einfach mal so stehen).
Wir planen gerade den Garten und deswegen brennen uns diese Fragen gerade unter den Fingern.